Samstag, 5. Dezember 2009

Ja, ich will!

Wer jetzt denkt, diese Aussage habe irgendetwas mit Partnerschaft, Liebe und Zuneigung zu tun, den muss ich leider enttäuschen. Genau so klingt sie nämlich, die Antwort auf die alltägliche 20:20 Uhr Wohnzimmerfrage "Willst du dir diesen Scheiß wirklich anschauen?"

Erschreckend.

Wie komme ich überhaupt darauf? Eigentlich ganz einfach: Gero Presser erwähnt in seinem Blog das Buch "Die verblödete Republik" von Thomas Wieczorek. Kurz mal nach einer Inhaltsangabe gesucht und auf folgende Sätze gestoßen:
In seinem neuen Buch deckt Thomas Wieczorek die Auswüchse der allgemeinen Massenverblödung auf. Und er geht der Frage nach: Wird sie bewusst betrieben? Und von wem? Und mit welchem Ziel?
Ich möchte kurz mal antworten:

Wird sie bewusst betrieben? - Ja! Siehe Titel dieses Posts.
Und von wem? - So ziemlich allen Frauen und Mädchen, die ich kenne und zusätzlich noch einigen Herren. Ist so. Punkt.
Und mit welchem Ziel? - Völlig ohne. Und das ist leider das Schlimmste an der Sache.

Die Fernsehindustrie freut und reibt sich die Hände. Leicht produzierbare Formate, lauter willenlose Opfer ohne Stolz, teilweise jenseits der Grenze zur unfassbaren Lächerlichkeit. Und die Zuschauer? Man mag keine Vielschichtigkeit. Ein paar wenige Schubladen reichen heutzutage, bei manchen Leuten gerade mal zwei. Man lästert eben gerne. Und das wird sich wohl auch nicht ändern. Und damit wohl leider auch das Fernsehprogramm nicht wesentlich. Es wird wohl eher noch schlimmer und ob Reality-Soaps jemals wieder "out" werden, wage ich zu bezweifeln... Web 2.0 und das "Mitmach-Fernsehn" bieten da noch viele, viele Möglichkeiten. "Hass-Martin" und die live-Diskussion über Twitter bei mittlerweile mehreren Sendungen waren erst der Anfang.

Freitag, 19. Juni 2009

Google hört (auf) mich!

Es geht doch. Kaum hatte ich den Artikel über fehlende Features der Maps-Applikation auf Android geschrieben, schon bringt Google eine aufpolierte Version heraus. Und das sogar über den Market! Kein lästiges Warten auf ein OS-Update also. Großartig. Vermutlich wird dies auch mit anderen Apps möglich sein, so dass man im Laufe der Zeit auf weitere Teilverbesserungen hoffen kann, ohne lange auf ein "Service Pack" wie dem iPhone OS 3.0 zu warten.

Was ist nun also neu, was anders, was besser, was schlechter? Fangen wir mit den positiven Dingen an:
  • der von mir stark kritisierte Punkt, dass man bisher keinen beliebigen Ort auf der Karte auswählen und als Ziel oder für die Umgebungssuche verwenden konnte gehört endlich der Vergangenheit an. Genau das ist nämlich jetzt möglich! Toll! Sagenhaft! Längst überfällig!
  • Performance hat sich stark verbessert. Insbesondere merkt man dies beim Scrollen der Karte. Meiner Meinung nach ist hier ein kleiner Trick dafür verantwortlich. Und zwar werden in der aktuellen Version die beiden Zoom-Buttons nicht mehr ein- und ausgeblendet. Genau dieses Einblenden beim Bewegen der Karte hat nämlich bei der ursprünglichen Version immer wieder für Ruckler und Verzögerungen gesorgt. Die Buttons sind nun ständig eingeblendet (allerdings links statt mittig, aber who cares?) und das Scrollen geht deutlich flotter von der Hand. Ich tippe mal darauf, dass dieser "Trick" früher oder später auch beim Browser zum Einsatz kommen wird. Dieser leidet nämlich genauso unter anfänglich zögerlichem Scrollen.
  • Routenberechnungen via ÖPNV und für zu-Fuß-Läufer. Auch wenn das mit dem ÖPNV in Deutschland (oder zumindest hier bei mir) noch keine Ergebnisse liefert, die "walking directions" sind äusserst praktisch.
  • Voice-Suche. Scheint in Deutschland noch nicht zu funktionieren, daher kann ich nichts dazu sagen. (wer hat sich das eigentlich ausgedacht mit den ganzen verschiedenen Sprachen auf der Welt... tsss... es könnte alles so einfach sein)
  • Karte bleibt auf dem aktuellen Standort zentriert! Auch dieser Punkt wurde nun also gefixed. Wunderbar, endlich Google Maps als quasi-Navi benutzen können!
Wahnsinn, als hätte Google meine Gedanken gelesen. Wobei... vielleicht konnten sie diese Wünsche auch aus all den anderen Informationen, die sie über mich gesammelt haben, ableiten. ;-) Und Kritik? Gibts auch Verschlechterungen? Naja, eine kleine schon. Aber seien wir ehrlich: große Auswirkungen auf mein Maps-Verhalten wird dies nicht haben:
  • kein Street View Karten-Overlay mehr. Bisher konnte man bei der Auswahl des Kartenmodus stets "Street View" auswählen und bekam dann eine Karte präsentiert, deren Straßen blau umrandet waren, wenn sie Street View Bildmaterial enthielten. Diesen Kartenmodus gibt es nicht mehr, was dazu geführt hat, dass viele Leute glauben, Street View ginge überhaupt nicht mehr mit der neuen Version. Stattdessen muss nun manuell ein Punkt auf der Karte (in einem beliebigen Kartenmodus) durch längeres Antippen markiert werden. Dann erscheint eine "Blase" mit Adress-Informationen. Enthält diese Blase ein kleines Bildchen, so ist Street View verfügbar. Antippen der Blase und Auswählen des "Street View" Menüpunktes startet daraufhin Street View. Andererseits gibt das Menü einen Hinweis auf die Nichtverfügbarkeit. So verhält sich Google Maps jetzt ähnlich der Variante auf dem iPhone, mit dem Unterschied, dass man nicht erst umständlich eine Stecknadel platzieren muss. Der Nachteil dieser Vorgehensweise ist klar: Es ist bei einem Blick auf die Karte nicht mehr möglich, im Vorhinein zu wissen, welche Straßen Street View bieten und welche nicht. Man muss es einfach ausprobieren. Wer Street View tatsächlich häufiger (mehr oder weniger sinnvoll) nutzt, wird wohl schnell genervt sein. Viel Spaß all denjenigen, die nicht schon vorher wissen, welche Stadt, oder gar welches Land, grundsätzlich in Street View verfügbar ist. Aber wie eingangs erwähnt: Street View war bisher für mich eh nur zum "Features vorführen" gut. Vielleicht ändert sich das, wenn im Laufe des Jahres Deutschland mit Bildmaterial online geht. :-) Und dazu sei noch gesagt: Street View auf dem iPhone ist einfach noch sooo viel cooler!
  • Beliebige Orte können zwar markiert, aber nicht gespeichert werden. Ganz ehrlich, das wär doch jetzt auch kein Problem mehr gewesen. So müsste man seinen Lieblings-Picknickplatz nicht immer jedes Mal von Hand raussuchen. Schade.
Den original Artikel zum Update gibt es übrigens hier im Google Mobile Blog.

Alles in allem ein sehr gelungenes Update. Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, dass Google auch seine Kalender-App überarbeitet. Auch ein Update der Kontakte-Applikation wäre toll, nachdem Google jetzt ja mehr Felder (Geburtstage, endlich!) in den Kontakten erlaubt (siehe GMail Blog). Und wenn sie es dann noch schaffen, die Kontakt-Geburtstage irgendwie direkt in den Kalender zu integrieren, wäre das wohl noch das i-Tüpfelchen obendrauf. :-)

Donnerstag, 4. Juni 2009

mobiFlip.de verlost buntes HTC-Allerlei

Es gibt zwar Gewinnspiele, bei denen das kommende iPhone verlost wird, aber bekanntermaßen machen dort so viele Leute mit, dass die Chance, zu gewinnen, ins bodenlose fällt. Da gefallen mir doch die kleinen schnuckeligen Gewinnspiele deutlich besser. Zum Beispiel das aktuelle von mobiFlip.de, zu finden genau hier.

Zu gewinnen gibt es allerdings alles andere als kleine und schuckelige Dinge. Stattdessen ordentliche HTC-Smartphones, prallvoll gefüllt mit Features und praktisches Zubehör, als da wären:

  • 1 neues HTC Touch Diamond II
  • 1 neues HTC Magic in Weiß
  • 2 mal X-case Mikrofaser Handy/Smartphone Tasche Größe M
  • 4 mal X-case PDA Schutztasche Größe M
  • 4 mal Somikon Displayschutzfolie 2,8″ (Staubschutz, Kratzschutz, UV-Schutz)
Teilnehmen kann man via Twitter, Kommentar und Blogpost, da ist garantiert für jeden was dabei. ;-)

Nachdem ich meine Mitmenschen schon so verrückt mit den Smartphones und mobilem Internet gemacht habe, muss ich doch nun auch irgendwie zusehen, dass jeder eines bekommt. ;-) Was bringt einem schliesslich Google Latitude, wenn's am Ende doch keiner der Freunde hat. Also, ich drück allen Teilnehmern die Daumen (mir selbst natürlich etwas fester) :-D

Dienstag, 2. Juni 2009

Wieso, Google, wieso?

Da hat man nun ein Betriebssystem auf dem Handy, das direkt von Google kommt und dann fehlen einfach mal so ganz immens wichtige Features, wie immer immer mal wieder auffällt:

Google Maps
  • Das Markieren von beliebigen Punkten auf der Karte ist nicht möglich. Man kann nicht wie auf dem iPhone Stecknadeln setzen oder wie in der Windows Mobile App Favoriten hinzufügen. So ist es leider nicht möglich, sich eine Route erstellen zu lassen zu einem Punkt, von dem man genau weiss, wo er ist, aber nicht, wie ihn Google nennen würde (um ihn über die Suche zu finden). Auch ist es nicht möglich, bestimmte Orte zu einem späteren Zeitpunkt wiederzufinden, ohne sie explizit in die Suche eingeben zu müssen. Scheußlich!
  • Drücke ich auf "Mein Standort", so springt die Kartenansicht zwar brav auf meine Position, jedoch verfolgt sie mich leider nicht. Sobald ich aus dem aktuellen Ausschnitt verschwunden bin, weiss ich nicht mehr, wo ich bin, geschweige denn, woher ich fahren/gehen muss. Das iPhone und Windows Mobile halten meine aktuelle Position zentriert, so das man z.B. Google Maps im Auto prima als "mitlaufende Karte" benutzen kann. Schande!
  • Es gibt keine Möglichkeit, ein reines Satellitenbild ohne Straßen-Overlays anzuzeigen. Na wenigstens geht das auch nicht mit dem Windows Mobile Client. ;-)
  • Wir haben StreetView. Toll. *gähn* Ok, dank des Kompass-Modus ja ganz witzig, aber ... praktisch? Nicht wirklich.
Google Kalender
  • Kalender, die man von Freunden hinzugefügt hat, werden nicht unter dem Namen angezeigt, den man ihnen über's Web gegeben hat. So hat mein G1 jetzt leider 2 Kalender namens "Privat", die ich nur über ihre Farbe auseinander halten kann (na gut, und über ihren Inhalt).
  • Orte, die man zu Terminen hinzufügt, lassen sich nicht auf der Karte anzeigen. Man liest den Ort im Terminkalender, bekommt aber keine Möglichkeit geboten, Maps mit dieser Adresse zu starten. Ganz dickes "Buh" an dieser Stelle.
Mensch Google, dass ihr es besser könnt zeigen doch all die coolen Features eurer Webapps und vor allem die Google Labs Erweiterungen. Insbesondere bittet ja hier niemand um brandneue, nie dagewesene Features, sondern um Dinge, die andere Plattformen schon seit längerem beherrschen. Ihr wollt es irgendwie nicht perfekt machen, kann das sein? ;-) Also los, strengt euch mal an und macht Android zu einer wirklich produktiven Plattform, die den anderen Plattformen in nichts nachsteht! Chaka!

Donnerstag, 28. Mai 2009

Unwissenheit belebt das Gespräch

Schlimm! Seit ich Smartphone-Besitzer bin muss ich aufpassen. Jederzeit an jedem Ort kann er kommen. Unverhofft! Überraschend! ....... Der Moment, in dem man sagen möchte "das könnte ich doch mal eben nachschauen". Ganz ehrlich, seit ich weiss, dass Wikipedia, Google und Maps mich überall hin begleiten, fällt mir erstmal auf, wie viele Gespräche sich um Fragen drehen, deren eindeutige Antwort nur einen Mausklick entfernt ist. "Wir sind jetzt umgezogen. In die Soundsostraße." - "Sagt mir nichts." - "An der Hauptstraße rechts rein und dann links gegenüber dem Kiosk" - "Hmmm, wo ist denn da ein Kiosk?" - "Na da, wo das Haus mit dem großen Garten ist" So oder änlich klingen die Gespräche, bei denen ich mich mit GMaps zurückhalten muss. Oder... kennt jeder... garantiert: "Wie hiess nochmal der Film, den wir neulich geschaut haben?" - "Welchen meinst du?" - "Na den mit dem einen Schauspieler, der in dem Cowboy-Film mitgespielt hat" - "Der mit dem Wolf tanzt?" - "Nein, den anderen Cowboy-Film... wo diese schöne Musik lief". Ganze Abende werden mit solchen Gesprächen gefüllt. Mit Leichtigkeit könnte diesen Menschen geholfen werden. Wenn da nicht dieser abwertende Blick wäre mit dem Kommentar "Hach, du immer mit deinen Geräten". Für mich ist es eine klare Sache. Man kümmert sich nicht wirklich um die Antwort. Man will sie gar nicht wissen. Man sucht lediglich ein Gespräch, weil man sich offensichtlich nichts wichtigeres zu erzählen hat.

Und dass ich auch nicht besser bin zeigt dieser Post. :-)

P.S.: Um Dummschwätzer zu entlarven und zu widerlegen, hol ich allerdings immer wieder gern das Internet aus der Hosentasche. Und das lass ich mir auch nicht nehmen!

Mittwoch, 27. Mai 2009

iPhone, G1, Touch HD im Vergleich

Als stolzer Besitzer aller 3 Smartphones hab ich nun genug Zeit gehabt, mich ausgiebig mit den Geräten zu beschäftigen, um nun kräftig im immerwährenden Krieg zwischen den Anhängern aller Parteien mitzumischen.

Um es kurz zu machen und um die Spannung zu nehmen: Jedes Gerät hat seine eigenen Vor- und Nachteile, einen Gewinner gibt es nicht. Überrascht? Möglicherweise nicht, denn schliesslich gibt es genug Vergleichstests mit ähnlich unbefriedigendem Urteil. Bei Smartphones ist dies allerdings eher untypisch, da die Diskutierenden üblicherweise in je eine Schublade gesteckt werden können bzw. sich selber stecken. Fakt ist jedoch, dass jedes Gerät in seinen ganz eigenen Disziplinen punktet, dafür in den anderen mehr oder weniger versagt, jedenfalls im direkten Vergleich mit den Kontrahenten. Es ist schon so viel zu den Geräten gesagt und geschrieben worden, daher beschränke ich mich mal auf die (mir) wichtigsten Punkte, die u.a. auch rechtfertigen, durchaus alle 3 Geräte zu besitzen. ;-)

Verarbeitung
Ok, klarer Sieger in dieser Disziplin: das iPhone. Hochwertige Materialien, nix klappert oder knarzt und gleichzeitig bleibt das Gerät flach und handlich. Das Touch HD kommt dem schon recht nahe, aber man merkt den Materialien eine minderwertigere Qualität an. So kommt es sehr leicht vor, dass man versehentlich einen der Hardware-Buttons (Volume seitlich oder Power oben) drückt und sich wundert, wieso das Gerät plötzlich stummgeschaltet ist. Auch die 4 unbelichteten Tasten am unteren Screen-Rand werden oft nicht wahrgenommen (vor allem von Fremden) und versehentlich betätigt. Die iPhone Buttons muss man schon kräftiger drücken, damit sich was tut. So muss das sein. Das G1 bildet das Schlusslicht. Sein Klappmechanismus ist zwangsläufig anfälliger für Beschädigungen und das Ganze knarzt auch ganz ordentlich. Nun gut, dafür hat man seine Hardware-Tastatur, das ist immerhin ein fairer Kompromiss.

Ausstattung
Nicht viele Worte an dieser Stelle. Alle Smartphones besitzen mehr oder weniger alle wichtigen Features wie UMTS (3G), HSPA, WLAN, (a)GPS, etc... Lediglich das G1 besitzt einen Kompass. Fraglich ist nur, wieso dieser nicht z.B. in Google Maps auch angezeigt wird. Aber das ist halt eine Software-Geschichte... Bei den HTC Geräten (Touch HD und G1) gefällt der Anschluss via Mini-USB. Dadurch ergeben sich unerwartet viele Möglichkeiten, sein Gerät aufzuladen, z.B. bei Freunden, die ein solches Kabel beispielsweise für ihre Kamera besitzen. Dass das iPhone den berühmt berüchtigten Dock Port hat, ist allerdings auch kein Wunder, hat sich dieser doch schon seit vielen Jahren bewährt und in der iPod/iPhone Welt insbesondere beim Zubehör durchgesetzt. Schade nur, dass beim iPhone 3G kein Dock mehr mitgeliefert wird.

Laufzeit
Klarer Verlierer (leider): Das T-Mobile G1. Nach einem Tag normaler bis etwas intensiverer Nutzung ist definitiv Schluss. Wehe dem, der unter 90% Akkuleistung das Haus verlässt. ;-) Ich überlege teilweise schon, das Gerät in den Flugmodus zu stellen während ich es nicht brauche. Aber das widerspricht ja der Ideologie, ständig das Internet griffbereit zu haben.

Bedienung
Touchscreens haben alle Geräte. Das Touch HD einen resistiven (reagiert auf Druck), die anderen Geräte einen kapazitiven (reagiert auf Haut). Das iPhone hat als einziges Gerät ein Display aus Glas, was zum einen die Kratzfestigkeit und zum anderen das Wohlbefinden bei der Bedienung steigert. Die Vorteile des Touch HD Screens sind hier allerdings, dass auch beliebige andere Gegenstände zur Bedienung benutzt werden können und ein Stylus gleich mit dabei ist. So können also auch mal filigrane Berührungen durchgeführt werden, was allerdings bei diesem Gerät leider auch oft genug nötig ist, nicht zuletzt dank der enormen Auflösung von 480x800.

Spannend wird es allerdings bei der Bedienung der Software bzw. des Betriebssystems. Windows Mobile Geräte sind hier in der Regel die Verlierer. Jedes Programm sieht anders aus und lässt sich anders bedienen. Es gibt keinen Styleguide, der die Programmierer zu einer einheitlichen Bedienung zwingt. Genau das ist meiner Meinung nach das Erfolgsrezept des iPhones und auch des G1. Auf der anderen Seite bietet das Touch HD als Windows Handy viele Möglichkeiten des Tweakens und Tunens. Für Bastler eine wahre Freude. Leider sind viele Windows Mobile Programme auf eine bestimmte Auflösung zugeschnitten, so dass man auf dem Touch HD schon mal Pech haben kann und das Programm stürzt einfach ab. Ausserdem gibt es viele verschiedene Windows Mobile Geräte und es ist nahezu unmöglich, eine featurereiche Software auf wirklich allen Geräten lauffähig zu programmieren. Ähnlich wie beim Kampf zwischen Spielekonsole und PC hat es der Entwickler, der nur für ein bestimmtes Gerät entwickeln muss, viel leichter als derjenige, der unterschiedlichste Hardware bedienen muss. Bin gespannt, wie sich das bei den ganzen kommenden Android Geräten entwickeln wird...

Ok, wie lässt sich denn nun mit den einzelnen Geräten arbeiten?

Das iPhone
Ganz klar, hier geht Style über Substance, wie man so schön sagt. Das ist allerdings in keinster Weise abwertend gemeint. Es macht einfach Spaß, das Gerät zu bedienen. Kein anderes Gerät bietet solch eine butterweise und hübsch animierte Grafik und damit meine ich nicht nur die Spiele. A propos Spiele. Auch hier macht dem iPhone so schnell kein anderes Handy etwas vor. Nicht nur dass der Grafikprozessor leistungsfähig genug ist, er bekommt offensichtlich auch immer Priorität vor anderen Aufgaben (nach meiner subjektiven Einschätzung). Das hat zur Folge, dass z.B. in Google Maps die Karte trotzdem sanft scrollt, während neue Kartenteile geladen werden. Diesbezüglich mehr in einem Abschnitt weiter unten. Bleibt noch zu erwähnen, dass der Touchscreen im Vergleich zum G1 (kapazitiv) und zum Touch HD (resistiv) der mit Abstand Beste ist. Fehlbedienungen aufgrund des ungenauen Screens gibt es quasi keine. Auch in den Ecken wird der Finger noch gut erkannt. Dass Multitouch eine wahre Goldgrube und ein ausgezeichnetes Alleinstellungsmerkmal ist, hat Apple gut erkannt (und erstmal eine feine Exklusivität daraus gemacht). Vor allem bei Spielen, aber auch bei Apps wie Google Earth oder diversen virtuellen Musikinstrumenten ist die Bedienung ohne Multitouch fast unmöglich.

Dank fehlenden Grundeigenschaften kann das iPhone in mancher Standardanwendung leider nicht punkten. Bekannterweise fehlt die MMS-Unterstützung (ja, auch wenn man i.d.R. sehr wenige MMS verschickt) und Copy&Paste. iPhone OS 3.0 steht allerdings vor der Tür, dann wird die Sache allerdings anders aussehen. Es bleibt das fehlende Multitasking bzw. Hintergrundapplikationen. Gerade für unterwegs-Chatter ist das iPhone nicht wirklich zu gebrauchen. Zumindest dann nicht, wenn sie unterwegs auch angesprochen werden wollen (sprich, ICQ im Hintergrund während man auf GMaps was nachschaut). Aber auch das ist nichts neues. iTunes und iPhone harmonieren prächtig, es gibt reichlich Apps (so viele, dass dieser Punkt vielleicht sogar auch negativ sein kann) und der integrierte iPod ist und bleibt ein exzellenter Audioplayer.

Zugegeben, die meisten Apps dienen mehr oder weniger zum Protzen. Nur wenige ernsthafte Apps haben das Prädikat "nicht möglich auf anderen Geräten" verdient. Jegliche Art von Informationen bekommt man zur Not auch über den Webbrowser der anderen Geräte, zumindest wird es schwer, nach Gegenbeispielen zu suchen. Dank Multitouch und sehr guter Grafikleistung verblüfft man gerne mal mit iBeer, Ocarina, Google Earth oder dem ein oder anderen Spiel. Und das ist auch mein persönliches Haupteinsatzgebiet des Geräts. Spielen auf Smartphones? Nur noch auf dem iPhone.

T-Mobile G1
Wer einen Google Account hat und die Google Services zu schätzen weiss, wird das Gerät bzw. das Betriebssystem und seine Apps lieben. Grafik- und Leistungstechnisch macht das iPhone zwar den besseren Eindruck, aber das Zusammenspiel der Applikation auf Android ist einfach herrlich. Foto aufnehmen, sofort per Twitter verbreiten, zu Picasa hochladen oder per Mail verschicken - kein Problem. Während des Schreibens einer Mail mal eben was im Web nachschauen, die URL kopieren und in die Mail einfügen - kein Problem. Dank IMAP IDLE quasi sofort seine GMail Post erhalten - selbstverständlich. Besonders die Karten-Tools "My Tracks" und "My Maps Editor" haben es mir angetan. Unglaublich praktisch, um z.B. seinen Urlaub zu kartografieren. Dank des eingebauten Kompass ist auch Google Street View und Wikitude eine ganz neue Erfahrung. In Sachen Produktivität punktet das G1 also prächtig, nicht zuletzt auch wegen des Hardware-Keyboards. Wenn mir Leute sagen, dass sie mit einem virtuellen Keyboard schneller Tippen können als mit einem Hardware-Keyboard erinnert mich das immer an den alten Zwist zwischen Tastatur- und Maus-Gamern. De facto bietet eine Maus einfach Möglichkeiten, die die Tastatur nicht bieten kann. Ebenso wie ein Hardware-Keyboard. Allerdings gebe ich zu, dass es mit Multi-Touch Geräten anders sein könnte. Ist es aber bis dato noch nicht. :-) Der Vergleich zum iPhone liegt beim G1 nahe, aber das G1 hat längst nicht so flüssige Animationen. Es hakelt und ruckelt doch an etlichen Stellen. Das G1 bietet allerdings ein äusserst nützliches Feature an: Drückt man länger auf den "Home"-Button, öffnet sich ein Fenster mit den 6 zuletzt gestarteten Apps. Mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit ist die benötigte sogar auch dabei. Alternativ lässt sich dieses Feature auch als Task-Switcher gebrauchen. Praktisch!

Das G1 ist momentan eigentlich mein Haupt-Kommunikationsgerät. E-Mails, Twitter, ICQ, Facebook, studiVZ. Wenn es jetzt noch ne bessere Grafikleistung und einen Akku mit größerer Kapazität hätte, wär es die klare Empfehlung geworden.

Schade: Das G1 hat keinen Lichtsensor, der die Helligkeit des Displays automatisch einstellt. In Gebäuden reicht nämlich eigentlich die geringste Helligkeit (spart Strom), draussen braucht man aber logischerweise schon mehr Power. Leider muss man jedes Mal bei einer Änderung selbst Hand anlegen.

HTC Touch HD
Wie oben schon erwähnt gibt es unter den Programmen keine einheitliche Bedienung. Das eine funktioniert besser, das andere schlechter. Insbesondere bei Messenger-Programmen wie Palringo oder Nimbuzz ist mir das äusserst langsame Scrollverhalten übel aufgestoßen. Der "Heute-Bildschirm"-Ersatz "TouchFlo 3D" stellt sich sehr in den Vordergrund. Im Gegensatz zum iPhone beispielsweise, welches seine Apps präsentiert und sonst quasi nichts. Das mag demjenigen gefallen, der eh nur Standardaufgaben erledigt (Telefonieren, Musik, Bilder, Wetter, Web), alle anderen werden vermutlich etwas genervt sein, eine der anderen Wege nutzen zu müssen, um das gewünschte Programm zu starten (entweder den "Programme"-Tab aktivieren, oder das klassische Startmenü bemühen). Für Windows Mobile fehlt definitiv ein App-Store. Dieser ist zwar in Planung oder sogar schon in der Beta-Phase, aber ich meine für WM 6.1 wird er vorerst nicht erscheinen. Das macht die Suche nach Programmen natürlich äusserst lästig und zeitraubend.

Wenn ich alles andere mit dem G1 oder iPhone mache, was bleibt dann noch fürs Touch HD? Nicht viel, zugegeben. Telefonieren tu ich damit. ;-) Aber hauptsächlich, weil sich in dem Gerät meine SIM-Karte mit meiner bekannten Nummer befindet. Bald wird mal über eine Multi-SIM nachgedacht. Ausserdem hab ich lediglich fürs Touch HD einen KFZ-Halter. Als echtes Navigationssystem (TomTom, iGo) eignet es sich nämlich dank des großen Screens hervorragend. Dickes fettes Alleinstellungsmerkmal für Windows Mobile Geräte derzeit! Der große Screen lässt sich auch prima zum Anschauen von Videos in fast-DVD-Qualität benutzen. Videos auf dem iPhone funktionieren sicherlich auch fantastisch, hab es jedoch noch nicht getestet. Auf dem Touch HD funktionieren sie jedenfalls auch ohne Konvertierung (mit allerdings besser und flüssiger). ;-)

Tücken der Bedienung
Wie oben erwähnt bietet das iPhone die beste Bedienung des Betriebssystems. Wieso das? Die Antwort müsste lauten: dadurch, dass der Grafik eine hohe Priorität gegeben wird. Beim G1 kommt es beispielsweise oft zu Rucklern, wo ein sanftes Scrolling nötig wäre, beispielsweise in Google Maps oder im Android Market, während man durch die Liste der Apps scrollt. Bei ungeschickter Bedienung (oder auch einfach mal so) macht das G1 nämlich gerne mal eine Denkpause (quasi wie ein Blackout) während man den Touchscreen bedient. Ist das G1 dann wieder bereit für Eingaben, kommt es ihm vor als wäre der Finger in sehr kurzer Zeit die entsprechende Strecke gewandert, also sehr schnell. Dementsprechend schnell huscht dann also auch das Bild an einem vorbei, ohne dass man dies eigentlich wollte. Sehr oft muss ich beim G1 eine versehentlich schnell scrollende Liste mit dem Finger wieder anhalten, obwohl ich eigentlich nur ein paar Zeilen scrollen wollte. Ärgerlich. Ich erinnere mich noch an die ersten Werbespots oder Videos über das iPhone. Oft habe ich gedacht "jaja, aber wenn es dann mal raus ist, scrollt es sicher nicht mehr so flüssig". Ich sollte mich irren. Die hier beschriebenen Probleme gibt es übrigens auch beim Touch HD, jedoch sind sie mir hier nicht so gravierend aufgefallen, was daran liegen könnte, dass das Betriebssystem allgemein viel träger reagiert und man daher eh anders den Touchscreen bedient.

So, jetzt versteht hoffentlich jeder, wieso ich mich nicht für EIN Gerät entscheiden kann und doch recht froh bin, alle 3 besitzen zu dürfen. Achja, und da dies mein erster _richtiger_ Blogbeitrag ist, bin ich mal gespannt, ob und wer sich den Kram hier überhaupt durchliest.

Es lebt!

In der Tat, mein Blog lebt. Seit geschätzten 30 Sekunden nun. Ich werd hier von Zeit zu Zeit schreiben, was mich beschäftigt, worüber ich mir Gedanken mache und wobei mir vielleicht andere Menschen helfen können.

Zur Zeit schreibe ich ja eigentlich grad meine Diplomarbeit, von der ich mich aber viel zu oft und viel zu lange ablenken lasse (bis letzten Samstag sogar durch 2 Wochen Urlaub). Das erklärt nun also auch den Titel des Blogs. ;-)

Wie dem auch sei, have fun!